Buschspatzen lassen Korken knallen

Aufwendig hatten die Walldorfer Karnevalisten das SKG-Domizil dekoriert. Bunte Stoffbahnen und Luftballons hingen an der Decke, die ausverkaufte Halle war kaum wiederzuerkennen. Passend zum tollen Ambiente ließ auch das Programm keinen Wunsch offen. Sitzungspräsident Patrick Fiederer führte durch einen prall gefüllten Abend, an dem die Gardegruppen zu den Höhepunkten zählten.
Zum Auftakt legten Janina Treber und Paula Gerzer als Duo einen flotten Tanz hin. Später hatte die Spätzchengarde einen Auftritt als gelbe Minions. Mit Polkas und Schautänzen zeigten außerdem Minigarde, Junior- und Rittergarde was sie sportlich drauf haben. Voll motiviert, gut gelaunt und in schönen Kostümen ging es über die Bühne.
Einen besonderen Auftritt hatte Rebecca Lenz, die seit zwei mal elf Jahren in der Garde dabei ist. Für ihren Einsatz wurde sie mit dem Sonderorden „Goldene Tanzkrücke“ ausgezeichnet. Schon mit vier Jahren fing sie beim Nachwuchs an und ist mittlerweile in der Rittergarde angekommen. Nicht fehlen durften ein sehenswerter Schautanz der Möhnen und das Männerballett mit seinem ebenso grazilen wie unterhaltsamen Auftritt.
Auch in der Bütt hatten die Buschspatzen einiges aufgefahren. Als erstes war Protokoller Horst Schäfer an der Reihe und warf einen launigen Blick auf die Lokalpolitik. „Soll ich lache oder flenne?“, fragte er angesichts erhöhter Grundsteuer und den Plänen zum sozialen Wohnungsbau auf dem Festplatz. Landratswahl, Flughafenbau in Berlin und der Korruptionsskandal im Fußball wurden mit gewitzten Kommentaren bedacht.
Aus dem eigenen Verein war auch Donata Pötter zu hören, die mit einem Prolog die Gäste begrüßte. Patrick Fiederer berichtete derweil humorig vom idealen Gatten.
Travestiekünstler Olga Orange und Klaus Vogel von der Langener Karnevalsgesellschaft kamen als Gäste in der SKG-Halle zu Wort. Ersterer hatte derbe Sprüche unterhalb der Gürtellinie parat, letzterer verzweifelte als gescheiterter Hobbykoch. Der Alkohol landete nicht in der Soße, stattdessen wurde er fröhlich getrunken, und das Mehl wollte trotz Heizung und Wärmflasche einfach nicht anfangen zu schwitzen. Für reichlich Lacher sorgten außerdem der erst 20 Jahre alte Redner Robin Rütten aus Taunusstein und Corinna Kuhn als „Die Doll“.
Richtig eingeheizt wurde den Feiernden von der Gruppe „FrogRock“. Schnell zog die erste Polonaise durch die Halle, bei der Clowns, Zwerge und Jedi-Ritter sich an die Schultern fassten und zwischen den Tischreihen hindurch marschierten. Zum großen Finale betraten schließlich Schäfer und Fiederer als „Walldorfer Scherzbuben“ die Bühne.
Danach wurde zur Tanzmusik von „Musiktime4you“ weitergefeiert. Die Combo begleitete die Buschspatzen mit Tuschs und Stimmungsliedern durch den ganzen närrischen Abend. (seb)