Narrenfahrt ins Disneyland mit den Mörfelder Sandhasen

Karnevalsverein zeigt mit Kostümsitzung ein furioses Bühnenspektakel vor 400 Besuchern

NICHTS für schwache Nerven: Mit ihrer Adaption des Grimmschen Märchenstoffs sorgten Schneewittchen und Konsorten für Riesenstimmung. (Foto: Friedrich)

Mörfelden-Walldorf (ula). Der Mörfelder Karnevalsverein (CVM) legte am Samstagabend ab in die zauberhafte Fantasiewelt des US-Unterhaltungsgiganten. Mary Poppins, Schneewittchen, Pocahontas und Vaiana – das Motto bot ein riesiges Kreativfeld und das wurde tüchtig ausgeschöpft.

Ein buntes Kaleidoskop aus Show- und Gardetänzen, Playback-Acts und Büttenreden, musikalischer Performance und märchenhafter Comedy füllte über vier Stunden Narren-Programm. Rund 400 Gäste feierten das närrische Bühnenspektakel im Sandhasenbau, dem Bürgerhaus Mörfelden.
In ihrer dritten Kampagnensitzung boten Mörfeldens Fastnachter alles auf. Sandhas’ hop hop!, was der Narrenverein zu bieten hat, rockte die Bühne. Rund 300 Aktive, vom dreijährigen Hasenpurzel bis zum 70-jährigen Vollblutfastnachter, entfachten ein Feuerwerk der guten Laune.
„Es war einmal ...“: Vor der Kulisse Neu-Schwansteins eröffnete Sandhasen-Sitzungspräsident Klaus Huber den Abend. „Wenn ich schon am schwätze bin...“, ja der Obersandhas blieb seinem Ruf als schnoddriger Moderator ohne verbale Tabus treu. Seitenhiebe in die Nachbarschaft inbegriffen: „Verkauft Walldorf an den Flughafen und wir wären schuldenfrei.“

Tanzmariechen Julia Keßler eröffnete den Reigen der sportlichen Darbietungen

Tanzmariechen: Julia Keßler war wieder die Mutigste. Mit ihrem rasanten Tanzsolo eröffnete sie den Reigen der sportlichen Darbietungen. Ein Markenzeichen des CVM. Prädikat: Zauberhaft! Die Sputnix markieren den jüngsten Nachwuchs. Mit ihrem Showtanz „Vaiana“ eroberten die Kleinsten das Publikum im Nu. Herzenbrecher war der vierjährige Felix, der unbeeindruckt von der Überzahl der elf Mädchen im Trupp sein Debüt als Halbgott gab. Das Aushängeschild der Garden: Die Melodies bezauberten mit Showtänzen und Polka. Die Leistung der großen Garde des CVM bringt den jungen Frauen inzwischen mehrere Aufträge auf auswärtigen Narrenbühnen ein. Mit der zauberhaften Choreografie aus dem versunkenen Reich Atlantis setzten sie ein Ausrufezeichen. An der starken Darbietung hatten vier Merfeller Kerweborsch Anteil, die sich harmonisch einfügten und dank Muskelkraft etliche Hebefiguren ermöglichten. Schneewittchen uf hessisch? Das geht. Dann, wenn die Lust- und Launetruppe mit ihrer Inszenierung die Lachmuskeln im Publikum strapaziert. Garstige Stiefmutter, vollschlankes Schneewittchen, sechs Zwerge und ein Held wieder Willen – der Märchentrupp gab alles.

Mini-Playbackshow mit Disneys Bösewichten

Schnell, schneller, die Kadetten: Der Gardenachwuchs, rund 20 junge Sportler, präsentierte eine dynamische Show, die ihresgleichen suchte. Mit Mary Poppins legte die Jugend zum Tanzfeuerwerk ab. Der Applaus war garantiert. Und die Backfische? Die zählen zum begabten Tanznachwuchs: Die Garde präsentierte eine klassische Polka. Rund ein Jahr Training liegt hinter den Show- und Gardetänzen, die von den Trainerinnen geduldig einstudiert werden. Garstig, fies, mordlüstern: In der Mini-Playbackshow zeigten sich Disneys Bösewichte von der übelsten Seite, dafür raffiniert kostümiert. Närrisches Jubiläum: Iris Geiß ist seit 44 Jahren bei den Sandhasen in etlichen Funktionen aktiv. Als Tänzerin, Trainerin, Sitzungspräsidentin schlüpfte sie in tragende Positionen und ist derzeit in der Formation Dakom aktiv. Dafür gab es den Jubiläumsorden.
Dakom: Die Fusion aus Konfettis und Damenkomitee begeisterte mit ihrem jüngsten Showtanz. Als Pocahontas in aufwendigen Kostümen rockten die Indianerinnen die Bühne. Pures Dynamit: Die Hechbachgörls sprengten als Panzerknacker Tresore und entfachten Damenherzen. Seit drei Kampagnen leuchtet mit dem Männerballett ein neuer Stern am Gardehimmel.
Vom Weißen Haus auf die Merfeller Bühne: Donald Trump alias Fastnachtsschwergewicht Jürgen Leber gab sich die Ehre. „Make Fastnacht great again!“, dicht am Original wetterte US-Präsident Leber aus der Bütt. „Das Denken ist allen Menschen erlaubt, aber bei uns bleibt es vielen erspart“, analysierte Leber-Donald die amerikanische Lebensphilosophie. Beim Gastspiel der „Haxe des Bösen“ griff sogar die Freiheitsstatue zum Ebbelwoi-Schoppen. Zugekauft wurden starke Acts, wie die furiose Show Band „Castellum“, Comedian Lilli und Profi Patrick Himmel, der zu später Stunde zu erleben war.

Hier geht es zur Foto-Galerie

Lesen Sie außerdem:

Rasante Damensitzung bei den Sandhasen

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/36643


X